29. und 30. Januar 2010

Tagung

Fakta, und kein moralisches Geschwätz. Die Fallgeschichten im "Magazin zur Erfahrungsseelenkunde" (1783-1793)

»Fakta, und kein moralisches Geschwätz!« war die Devise, mit der Karl Philipp Moritz 1783 sein »Magazin zur Erfahrungsseelenkunde« eröffnete. In dieser ersten deutschen psychologischen Zeitschrift publizierten Ärzte und Schulmänner, Philosophen und Theologen, aber auch betroffene Laien eine Fülle von Fallgeschichten über Mörder und religiöse Schwärmer, Wahnsinnige, Taubstumme und die Opfer einer »schwarzen Pädagogik«. Die Beobachtungskunst der Autoren, ihre psychologische Ursachenforschung und literarische Darstellung wirkten formbildend auf spätere Fallerzählungen innerhalb der Psychiatrie, forensischen Medizin und Belletristik.

Ziel der internationalen Tagung ist es, die im »Magazin zur Erfahrungsseelenkunde« (1783–1793) veröffentlichten Leidensgeschichten vor dem Hintergrund einer gegenwärtig in verschiedenen Disziplinen verhandelten Theorie der Fallgeschichte zu diskutieren.

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